Die Säle des Schlosses in Kreisau werden heute hauptsächlich als Workshopräume genutzt. Hier finden sowohl Schulungen, Jugendprojekte als auch repräsentative Veranstaltungen statt – generell alle Arten von Projekten, die von der Stiftung Kreisau organisiert werden. Architektonisch ist das Schloss nicht von großem historischen Wert, aber es stellt ein lobenswertes Beispiel für die Rettung des sogenannten „unerwünschten Erbes” in Niederschlesien dar. Mit diesem Begriff wird die deutsche, überwiegend aristokratische Architektur bezeichnet, die sich nach der Grenzänderung von 1945 auf dem Gebiet des sozialistischen Polens wiederfand. Sie wurde sowohl wegen des nationalen Erbes als auch wegen des Klassenbezugs als „feindlich” angesehen.
Dank der Stiftung Kreisau gelang es, das verfallene Schloss wieder aufzubauen und ihm fast zu dem gleichen Aussehen zu verhelfen, welches es vor dem Krieg hatte. Anna Poznańska führt euch durch seine Innenräume – die geräumigen Vorhallen, das repräsentative Treppenhaus, den Ballsaal und die heutigen Workshopräume.